Capuns

Capuns

«Vor gut 200 Jahren zogen Tausende von ausgehungerten russischen Soldaten unter General Suworow durchs Bündnerland. Die Bäuerinnen versteckten so gut es ging alles Essbare an den undenkbarsten Stellen. Als das Heer endlich aus der Gegend verschwunden war, suchte eine Bäuerin ihre Vorräte zusammen. Im Estrich sassen die Hühner, darunter ein Kapaun, denen sie den Schnabel zugebunden hatte, damit sie sich nicht durch ihr Gegacker verrieten. Im Garten unter dem Schnee fanden sich einige Mangoldblätter, sonst als Schweinefutter eingesetzt, Eier und Mehl waren ebenfalls noch vorhanden und im Keller entdeckte sie einige Rohwürste. Die Bäuerin machte einen Teig aus Mehl und Eiern, würzte ihn mit klein geschnittenen Wurststückchen und wickelte die Teigbällchen in Mangoldblätter ein. Diese Wickel wurden gebraten. Dabei überlegte sie sich einen Namen für das Gericht: Soll der Dorfheilige der Namensgeber sein? Nein, schliesslich entschied sie sich für Capuns (rätoromanisch für Kapaun), eine kleine Ehrung an den braven Kapaun, der dank den zusammengesuchten Vorräten etwas länger am Leben bleiben durfte».

Soweit, was uns die Historikerin Alexandra M. Rückert zur Geschichte der Capuns zu erzählen weiss.

Nun, im Volksmund heisst es ja, dass es so viele Capunsrezepte wie Schwiegermütter im Bündnerland gäbe. Und nur über dieses eine Gericht gibt es auch ein Kochbuch mit über 130 Rezepten! Mein Rezept hingegen war auf einer Milchflasche abgedruckt, welche wir im Engadin einmal gekauft hatten. Und das Rezept war so gut, dass wir die Capuns seit über 10 Jahren genau so machen!

Und so geht’s : Capuns