Unser Häuschen

«Es feins Käfeli», so startete der heutige Tag dank Sepp’s Nespressomaschine! Ja, den Luxus haben wir uns geleistet und geniessen hier oben unseren Nespresso!

Der Himmel ist bedeckt bei +1°C und etwa 20 km/h Wind. Über Nacht hat es etwas geschneit, aber unwesentlich.

Auf unserer Begrüssungstour durch Nordfriesland war heute der «Gosch» in St. Peter-Ording an der Reihe. Matjesbrötchen und eine «Tote Tante», was für eine Kombination, aber Ursi hat es überlebt! Zu meinem Krabbenbrötchen gab es wenigstens ein Flensburger-Pils! Ein paar Wattwürmer haben wir auch noch mitgenommen, aber die gibt es vor dem Fernseher heute Abend (Gummibärlizeugs).

Gosch St. Peter-Ording

So, wie gestern versprochen, hier einige Bilder unseres Häuschens, pardon 4½-Zimmer-Haus, drei Schlafzimmer und eine riesige Wohn-Ess-Küche! Uhhh gemütlich und wohlig warm.

Küche mit Waschmaschine und Tumbler
Schlafzimmer 1
Schlafzimmer 2
Schlafzimmer 3
Blick in den Park mit unserem Carport

Übrigens, wer unser Wetter verfolgen möchte, kann das beim NDR tun.

Moin bis Morgen 😉

Angekommen

So, wir haben es geschafft!

Durch Schneetreiben, Regen, Sonnenschein und Regenbogen sind wir hier um 14.20h eingetrudelt!

Das Häuschen ist ein absoluter Hit, schöner als auf den Bildern, grosszügig und kuschelig warm. Bilder folgen dann Morgen.

Zuerst mussten wir halt alles Notwendige einkaufen und dem Schiff im Hafen „ahoi“ sagen.

Und das Einrichten des Internets hat auch ein Bisschen gedauert, denn der gute Vermieter hatte das Passwort seeeehr gut versteckt! Aber nun sind wir Online und die Wohnung ist auch schon fast eingeräumt…

Nun gibt es Spaghetti Carbonara und wir machen für heute Feierabend.

Moin

Kassel

Kurz nach 15 Uhr sind wir in Kassel angekommen. Von Dübi bis Schaffhausen hat es Bindfäden geregnet, bis Stuttgart leicht geregnet, nachher war es sonnig bis in die Gegend von Fulda. Da ging dann gar nichts mehr. Kurz zuvor war ein Schneesturm vorbeigezogen und der Verkehr kam zum Erliegen. Die LKWs standen über Kilometer auf den rechten zwei Spuren und für die PWs blieb die linke Spur! Sowas hab ich noch nie erlebet!. Irgendwann löste sich der Spuck dann auf…

So bezogen wir unser Zimmer im Hotel und machten uns anschliessend auf zum Weihnachtsmarkt, der war wunderschön, hat uns aber nur bedingt interessiert.

Viel wichtiger war der Besuch bei „Alex“, der In-Beiz. Bei Wein und frisch gezapftem Kölsch genehmigten wir einen Flammkuchen zum Apéro.

Der Hauptgang folgte dann auf dem Markt: 1/2 Meter Bratwurst im Brötchen für € 4.-, lecker. Und zu Abschluss versuchten wir einen Eierlikör-Punsch und einen heissen Caipi 🙂

Muss beides nicht mehr haben…

1/2 Meter Bratwürste

Und im Hotel gabs dann auch noch einen „Verteiler“: Hendricks Gin Tonic mit Gurke!

Husum Winter 2017/18

Jaaaa, wir gehen wieder nach Husum, dieser hübschen «grauen Stadt am Meer». Wir haben noch nicht genug gesehen vom Wattenmeer und seinen Bewohnern und so kam es, dass wir nochmals für ein paar Wochen an die Nordsee reisen!

Da gibt es so viel zu sehen und zu erleben: Husum, St. Peter-Ording, Büsum, Tönning, Sylt, die Inseln und die Halligen, die Deiche, die Kooge, die alten  Windmühlen und die neuen Windfarmen, Leuchttürme und die Nordseekrabben, das Wattenmeer und Millionen Vögel und Gänse!

Oh, fast hab ich’s vergessen, da gibt es ja auch die «Toten Tanten» und die «Pharisäer» und den «Gosch», die coole Fischbeiz 🙂

Und so werde ich euch in den nächsten Wochen in regelmässig unregelmässigen Abständen berichten, was wir so erlebt haben…

Nachdem wir nach langem Suchen auch noch die letzte warme Hose gefunden und alles im Auto verstaut haben, fahren wir am Freitag (8.12.) bis Kassel und am Samstag geht’s dann nach Husum.

Übrigens das hübsche Häuschen da oben ist das «Kleine Stadthaus am Kloster», unsere Bleibe für die nächste Zeit!

Zusammenfassung / Highlights

Zusammenfassung

Diese Reise war zweifelsohne DIE REISE unseres Lebens. Intensive und nachhaltige Erinnerungen werden bleiben – für immer!

Wir durfte eine unberührte Natur erleben, wild, schroff, karg, eisig, mit wenig, aber wunderbarer Vegetation und einer Vielzahl von Tieren in der Luft, auf dem Boden und im Wasser! Und wir durften auf einem 5-Sterne-Schiff leben, wo es an nichts fehlte!

Wir haben aber auch ein kompetentes Expeditions-Team erlebt, welches uns sehr viel Wissen vermitteln konnte und mit Engagement und Nachdruck darauf bedacht war, dass durch unsere Ausflüge weder Fauna noch Flora gestört wurden. Selbst Abfallsäcke waren immer dabei um angeschwemmten Unrat zu entsorgen!

Wie gesagt, die Reise war intensiv und auch anstrengend, wir haben nicht alle Landgänge mitgemacht, aber das Erlebte überwiegt alle Strapazen bei weitem!

Wir haben auf dieser Reise mit dem russischen Kapitän Oleg Tikhvinhimmel problemlose 1’398 Nautische Meilen oder 2’589 km zurückgelegt. Und Seekrank wurde auch niemand 😉

Uns bleibt nur den Reisebegleitern von Kontiki , Jonas Gobeli und David Schwery, dem Expeditions-Team von Poseidon unter der Leitung von Michaela Mayer und der ganzen Schiffsmannschaft ganz herzlich für diese wunderbare Reise zu danken. Alle haben dafür gesorgt, dass diese Expedition zu einem einmaligen Erlebnis wurde…

Ich vermisse jetzt schon die morgendliche Durchsage von Michaela zum Tagesprogramm, gefolgt vom der Standardprozedur: wasserdichte Hosen überziehen, in die hohen Stiefel schlüpfen, Polarjake anziehen, Schwimmweste darüber (was meistens beim 3. Anlauf geklappt hat), den Fotoapparat nicht vergessen und ab aufs Zodiac…

Und hier nochmals die Highlights der Expedition:

Sea Spirit an der Treibeisgrenze
Eisbärmännchen im Woodfjord
Papageitaucher (Puffin)
Spitzbergen-Rentier
Polarfuchs mit Beute (Gans)
Eissturmvogel
Neugierig?
Bråsvellbreen
Rasensteinbrech
Weisser Svalbardmohn
Dreizehenmöwe
Longyearbyen im Abendlicht

Dia-Show von John Bozinov (Expeditions-Fotograf)

Hier geht’s zur Diashow

Die Show kann leider aus urheberrechtlichen Gründen (Musiktitel) nicht auf Geräten wie Smartphones, iPads, etc. abgespielt werden!

Die besuchten Orte im Überblick

Und tschüss…

17. Juli – Pyramiden / Skansbukta / Longyearbyen

Pyramiden war heute Morgen das Ziel. Das ist eine in 1910 von den Schweden gegründete Kohlengrube nordöstlich von Longyearbyen, genannt nach dem pyramidenartigen Berg hinter der Siedlung. 1926 ging das Ganze in russischen Besitz über und wurde vom der UdSSR als Vorgzeigestadt ausgebaut. In der Blütezeit in den 1980-iger Jahren wohnten und arbeiteten da 900 Personen, auch Familien, und waren im Bergbau beschäftigt, resp. für den Betrieb der Stadt verantwortlich.

Kohlegrubenstadt Pyramiden
Berg Pyramiden
Wohnhäuser
Heli-Landeplatz

Es gab da eine zentrale Kantine die 24 Stunden im Tag und 7 Tage in der Woche für alle geöffnet hatte und wo alles umsonst zu haben war. Nebst Kindergarten und Schulen gab es da auch ein Hallenbad, so etwas wie ein Volkshaus für Unterhaltung und Sport und eine kleiner Heli-Flugplatz.

Da die Kohleförderung nicht rentabel war und die UdSSR auseinanderbröckelte, wurde die Siedlung 1998 komplett aufgegeben und verlassen. Erst etwa 2008 kamen wieder ein paar wenige Russen zurück um die Siedlung vom totalen Zerfall zu retten.

Verlassene Küche

 

Lenin wacht über die Siedlung
Schwimmbad

Heute wohnen 9 Leute da, betreiben ein Hotel und versuchen die ganze Siedlung vor dem Untergang zu retten, aber mit wenig Erfolg wie unsere Besichtigung zeigte.

Bahnen zur Kohlengrube
Polarfuchs
Anita und Urs Krähenbühl (Davos)
Unbewohntes Haus wird von den Möwen in Beschlag genommen
Möwen brüten auf dem Fenstersims

Am Nachmittag konnten die Unermüdlichen nochmals Anlanden und eine Wanderung zu einem Wasserfall unternehmen. Doch etwa die Hälfte der Gesellschaft blieb auf dem Schiff um langsam die Koffer zu packen.

Skansbukta, Billefjorden
Skansbukta, Billefjorden
Billefjorden
Zodiacs auswassern
Forschungsschiff vom Norwegischen Polarinstitut
Longyearbyen im Abendlicht

Nach dem Nachtessen, so gegen 23.30 Uhr werden wir dann mit den Zodiacs an Land gehen und zum Flughafen transferieren wo um 02.05 Uhr der Flug nach Zürich losgeht – sollte!

Bis zum Check-in ist alles wie am Schnürchen gelaufen, aber dann gab es Verzögerungen. Das Flugzeug war nicht rechtzeitig von London nach Zürich gekommen um da Leute an Bord zu nehmen die auf eine Polar-Expedition nach Franz-Joseph-Land nach Longyearbyean kommen sollten.

In der Zwischenzeit war es bereits 03.30Uhr und die Reise konnte losgehen. Todmüde wanderten wir über den Tarmac zum Flugzeug. Nach dem Start wurde uns ein warmes Morgenessen mit zwei, drei Gläschen Prosecco serviert – war super fein und verhalf zu einem kleinen Nickerchen!

Um etwa 8.30 landeten wir nach einem ruhigen Flug in Zürich.

Dinner – 17 July 2017_DE

Daten von der Brücke:
Pyramiden, Billefjorden 78° 39.1′ N
016° 24.6′ E
Lufttemp: 9˚C
Meerestemp: 8˚C
Wind: 4-5
Himmel: Overcast
Skansbukta, Billefjorden 78° 33.6′ N
016° 22.1′ E
Lufttemp: 10˚C
Meerestemp: 8˚C
Wind: 5-7
Himmel: Cloudy
Longyearbyen, Adventfjord 78° 13.7′ N
015° 36.1′ E
Lufttemp: 6˚C
Meerestemp: 8˚C
Wind: 7
Himmel: Cloudy

16. Juli – Burgerbukta / Samarinbreen

Auf der nächtlichen Fahrt von Edgeøya zum Hornsund hat es recht geschaukelt, nicht dass es dir schlecht wurde, aber so, dass du das Gefühl hattest, betrunken zu sein!

Wegen der rauen See können wir nicht am vorgesehenen Ort anlanden und suchen einen anderen Platz weiter hinten im Hornsund. Das Gelände ist da aber hochalpin, auch am Strand, so dass wir beschliessen nicht an Land zu gehen. Da liegt nämlich noch etwas Schnee und der Boden ist mit Steinen und Geröll bedeckt.

Anlandung im Hornsund
Anlandung im Hornsund
Roter Steinbrech vom Hornsund

Wir vertreiben uns die Zeit in der Bibliothek und der Lounge. Es ist doch noch eine rechte Schar Teilnehmer die an Bord geblieben ist. Man liest die aktuelle Zeitung, resp. eine Zusammenfassung, welche auf das Schiff übertragen wurde und geniesst den Kaffee aus der Maschine, oder erwärmt sich mit Tee und bedient sich mit Chocolate Cookies, gibt’s alles umsonst!

Und da hockt doch tatsächlich jemand in der Ecke und strickt!

Eisberg von der Sea Spirit wegschieben

Das Wetter bleibt bedeckt was uns aber nicht abhält eine Zodiac-Tour zum Samarinbreen, also dem Samaringletscher zu machen. Dieser fliesst direkt in den Fjord und ist bekannt, dass er oft kalbt. Wir fahren gemütlich dem Gletscher entlang und erfahren viel über die Arten und Zusammensetzungen der Gletscher.

Samarinbreen
Samarinbreen
Jahresschichten im Gletscher (wie bei den Bäumen die Jahresringe)

Plötzlich ein donnerndes Geräusch und Wasser das aufspritzt – da ging doch gerade eine grössere Menge Eis in den Fjord. Und es dauert nicht lange bis die Flutwelle unser Boot erreicht hat. Wir sind aber weit genug vom Gletscherrand entfernt, dass uns nichts passieren kann.

Samarinbreen kurz vor dem Abbruch
Am Samarinbreen

Wir erleben noch drei bis vier Eisabbrüche während wir uns vor dem Gletscher befinden.

Doch es gibt noch weiter Dinge zu bestaunen: die blau schimmernden, vom Gletscher abgebrochenen Eisberge. Die sind blau weil das Eis fast keine Lufteinschlüsse hat. Und obendrauf hocken die Dreizehenmöwen die nach Futter Ausschau halten.

Samarinbreen
Eisberg aus kompaktem Eis, hat sich um 90° gedreht
Eisberg aus kompaktem Eis
Dreizehenmöwe
Dreizehenmöwe

So verbringen wir mit den Zodiacs fast zwei Stunden in Gletschernähe, bis leichter Regen einsetzt und wir zurück zur Sea Spirit fahren.

Vor dem Nachtessen findet dann das x-mal verschobene Kapitäns-Apéro statt.

Unser russischer Kapitän sieht aus wie ein Hawaiianer. Gross, mit gut entwickeltem Bauch und langen grauen Haaren die zu einem Rossschwanz gebunden sind. Er spricht perfekt Englisch und ist schon einige Jahre auf dem Schiff. In einem Cabaret-reifen Auftritt stellt er uns seine Crew vor. Offiziere und eine Offizierin (Arzt) aus allen Herren Länder, ein eingespieltes Team und eine Familie bestehend aus 72 Mitgliedern. Dass die alle sehr gut zusammenpassen sieht und spürt man jeden Tag, auch als Gast.

Kapitän Oleg Tikhvinhimmel mit David Schwery von Kontiki als Übersetzer
Kapitän Oleg Tikhvinhimmel und Offiziere

Dinner – 16 July 2017_DE

Daten von der Brücke:
Burgerbukta, Hornsund 77° 02.6′ N
016° 00.7′ E
Lufttemp: 5˚C
Meerestemp: 4˚C
Wind: 1
Himmel: Overcast
Samarinbreen, Hornsund 76° 57.0′ N
016° 15.2′ E
Lufttemp: 5˚C
Meerestemp: 3˚C
Wind: 3
Himmel: Overcast

15. Juli – Kapp Lee / Kvalpynten

Neun Uhr, schönes Wetter, Anlandung bei Kapp Lee auf der Insel Edgeøya. Neben drei alten Trapper-Hütten und vielen verwitterten Walknochen, teilweise noch aus dem 17. Jh., ruhte sich hier eine Sippe Wallrosse am traumhaften Sandstrand aus. So faul wie die hier rumliegen ist schon beeindruckend. Mal etwas grunzen oder furzen, mit der Flosse den Bauch kratzen oder kurz mal aufschauen, das ist schon alles was die machen, dann sind sie schon wieder müde. Wenn sie aber im Wasser sind, gehen sie auf die Suche nach Muscheln (Sandklaffmuscheln), und saugen die aus!

Warm eingepackt Walrosse beobachten
Walrosse
Walrosse
Trapperhütten
Trapperhüte
Toter Eisbär am Kapp Lee
Wahlknochen 17. Jh.
Überreste einer Pomorenhütte (18. Jh.), geschützt, darf nicht betreten werden
Spitzbergen-Rentier

Ach ja, da gab es dann auch noch die arktischen Blumen, Schnee-Hahnenfuss, Stengelloses Leimkraut, den Svalbardmohn oder den Roten Steinbrecher. Alle diese kleinen Blümchen, nicht grösser als 2-3cm, blühen in diesen Tagen. Übrigens gibt es auch Birken hier, die aber auch nicht grösser als 3 cm werden – quasi Zwerg-Bonsais.

Stengelloses Leimkraut
Rasensteinbrech
Gelber Svalbardmohn
Weisser Svalbardmohn

Nach dem Mittagessen gibt es einen geologischen Vortrag über Spitzbergen. Das interessanteste dabei ist, dass Spitzbergen geologisch vor vielen vielen Jahrmillionen mal zum Südpol gehörte und nachher nach Norden gewandert ist!

Am späten Nachmittag steht eine Wanderung in der Tundra von Kvalpynten auf Edgeøya auf dem Programm. Zu sehen gibt es Rentiere und Vögel. Wir passen und bleiben an Board der Sea Spirit, denn das Wandern in der Tundra ist sehr mühsam. Der Boden ist weich, teilweise mit Steinen durchsetzt oder feucht und da kommst du schnell mal ordentlich ins Schwitzen. Also lassen wir das und geniessen den 4-Uhr-Tee auf dem Schiff mit Friandisen, süss und scharf. Und den Tee ersetzten wir durch ein Bierchen und ein Weinchen welches uns die charmante philippinische Sheenie, mit Zahnspange und leichtem Bartwuchs, servierte. So lassen wir es uns gut gehen bis die anderen wieder zurückkommen.

Edgeøya
Wartung der Zodiacs
Vor der Arbeit kurz ein Foto schiessen
Wieder fit und munter

Nach dem Nachtessen versteigert Kontiki, bei einem Glas Champagner, Erinnerungen an diese Reise, so z.B. die Poseidon Fahne vom Bug des Schiffes, ein Fleece-Pullover wie er vom Expeditionsteam getragen wird, eine Fahr-Lektion auf dem Zodiac, die Mütze von David dem Walliser Reisebegleiter, ein Fotoshooting mit dem Bord-Fotografen oder eine Viertelstunde die MS Sea Spirit steuern! Der Erlös wird von Kontiki verdoppelt und der Polar-Bear-Foundation überwiesen.

Wir haben uns um den Fleece-Pullover bemüht, aber bei $ 200.- aufgehört zu bieten. Irgend so eine Tante ersteigerte ihn für ihrer Tochter „für in den Stall“!

Mit einem Glenfidich und Pinacolada an der Baar schlossen wir den Abend ab…

Nachtrag: Bei der Versteigerung ist ein Betrag von knapp $ 3’000.- erzielt worden, welchen Kontiki noch verdoppeln wird.

Dinner – 15 July 2017_DE

Daten von der Brücke:
Kapp Lee, Edgeøya 78° 04.96′ N
020° 45.57′ E
Lufttemp: 7˚C
Meerestemp: 6˚C
Wind: 4
Himmel: Partly Cloudy
Kvalpynten, Edgeøya 77° 32.0′ N
020° 47.0′ E
Lufttemp: 8˚C
Meerestemp: 4˚C
Wind: 0
Himmel: Cloudy

14. Juli – Meereseis / Torellneset / Gletscher Bråsvellbreen

Über Nacht sind wir soweit zur Insel Nordaustlandet hochgefahren, bis wir wegen des dichter werdenden Treibeises aufhören mussten. Noch vor dem Morgenessen kam ein Eisbärenalarm von der Brücke. Also rein in die Klamotten, Kamera umhängen und nach draussen eilen um auch ein paar gute Bilder zu bekommen. Aber da war kein Bär zu sehen weit und breit! Nur die Expeditionsleitung hatte den gesehen.

Dann Programmänderung, statt um 9 Uhr ging es bereits um 8 Uhr auf die Zodiacs um den Bären zu suchen. Der Himmel war wolkenverhangen bei etwa 2°C! Spielt keine Rolle, wir sind gut ausgerüstet.

Vorerst fanden wir aber gar nichts, keines der Zodiacs sah etwas. In weiter Ferne wurden zwar Walrosse gesichtet, aber die waren wegen dem dichten Eis mit den Zodiacs nicht erreichbar. In der Zwischenzeit begann es leicht zu schneien, aber nur kurz.

Über Funk kam die Meldung, dass man einen Polarfuchs auf einer Eisscholle gesehen hätte. Also nichts wie hin, aber ein Fuchs hat auf dem Eis nichts verloren, ausser er folgt einem Bären. Nun sahen wir den Fuchs auch und er versuchte die Eisscholle zu verlassen und suchte sich einen Weg. Er entschloss sich dann auf die nächste Scholle zu schwimmen, was er nur ungern macht und daher sehr selten zu sehen ist!

Polarfuchs
Soll ich oder soll ich’s lassen?
Polarfuchs beim Schwimmen zur nächste Eisscholle
Geschafft – nächste Eisscholle erreicht! Polarfuchs

Wir zogen weiter zu einem Vogelfelsen, der war aber nicht sehr spektakulär. In der Ferne sahen wir mehrere Zodiacs beisammen. Also nichts wie hin! Und da lagen doch drei Walrosse auf einer Eisscholle, so faul, dass sie nicht einmal den Kopf richtig heben mochten. Und wir waren weniger als 10 Meter von den Tieren entfernt! Was für ein Anblick, diese fetten Kolosse mit den langen Zähnen und dem borstigen Schnauz!

Walross auf dem Eis
Walross
Walross auf dem Eis

Auf der Rückfahrt zum Schiff wurde unser Zodiac plötzlich vom Treibeis eingeschlossen. Nur durch Schieben der Eisplatten mit dem Zodiac gelang es nach einer Viertelstunde, sich aus der misslichen Lage zu befreien und das offene Wasser zu erreichen.

Kaum auf dem Schiff, konnten die mutigen Gäste ein Bad im Eismeer nehmen, den «Polar Plunge», war ein richtiges Gaudi!

Polar-Plunge
Polar-Plunge

Und Ursi wurde aus der Isolation entlassen, durfte mit uns wieder am Mittagstisch sitzen und die gute Küche geniessen!

Kaum war das Eismeerbad beendet fuhr unser Schiff wieder südwärts wo es Nahe einer Landzunge vor Anker ging.

Und schon von weitem sah man auf dieser flachen, mit Kieselsteinen belegten Eiszunge, eine Kolonie Walrosse. Also ab in die Zodiacs und an Land gehen. Dann ein kurzer, aber happiger Marsch durch das lose Geröll zu den Walrossen. Aber soweit kamen wir gar nicht, denn im Wasser neben uns schwamm eine Walrossfamilie und wollten an Land gehen. Sie liessen es aber bleiben, denn ihnen standen etwa 50 rote Polarreisende gegenüber und fotografierten was die Kisten hergaben…

Hallo wer bist du?
Neugierig?

Irgendwann zogen sie von dannen und wir gingen auf die Walrosskolonie zu. Der Duft in der Luft war penetrant und da lagen etwa 50 Walrosse so faul auf dem Kies, dass sie uns nicht einmal bemerkten. Ok, wir durften aber auch nicht mehr als etwa 40 Meter an die Tiere heran um sie nicht zu stören.

Walrossherde

Da lagen sie also diese 800 kg schweren Kolosse, auf dem Rücken oder auf der Seite. Sie schliefen, schnarchten oder rieben sich mit den Flossen den Bauch. Einige hatten einen oder gar beide Hauer verloren oder abgebrochen…

Walross
Wallrossfamilie – Vater 2 Zähne, Mutter ein Zahn abgebrochen und Kind kein Zahn

Zurück auf dem Schiff gab‘s das tägliche Briefing und anschliessend ein BBQ auf dem Sonnendeck bei 4°C. Die Tische waren weiss gedeckt wie im Restaurant…

BBQ auf dem Sonnendeck
Beim BBQ auf dem Sonnendeck
Spanferkel Schinken
Dessertbuffet

Und das Buffet war sehr reichhaltig, mit Spannferkel vom Grill und allem Drum und Dran. Der absolute Hit aber war, dass der Kapitän während dem ganzen Nachtessen vor dem grössten Gletscher von Svalbard, mit der längsten Abbruchkante ins Meer (200 km), auf und ab kreuzte und das teilweise bei strahlendem Sonnenschein! So eine gigantische Kulisse, das wirst du im Leben nie mehr vergessen…

Bråsvellbreen
Bråsvellbreen
Bråsvellbreen

Dinner – 14 July 2017 – BBQ

Meereseis, SE-Nordaustlandet 79° 31.7′ N
018° 53.6′ E
Lufttemp: 3˚C
Meerestemp: 0˚C
Wind: 2-3
Himmel: Overcast
Torellneset, Nordaustlandet 79° 22.7′ N
020° 41.6′ E
Lufttemp: 5˚C
Meerestemp: 1˚C
Wind: 0
Himmel: Cloudy
Gletscher Bråsvellbreen, Nordaustlandet 79° 17.2′ N
022° 43.6′ E
Lufttemp: 5˚C
Meerestemp: 1˚C
Wind: 5
Himmel: Partly Cloudy

13. Juli – Sundnesed

Seit gestern 18 Uhr sind wir schon unterwegs. Wir umrunden die Südspitze von Spitzbergen und fahren den Storfjorden hoch, in Richtung Freemansundet wo am Nachmittag eine Anlandung geplant ist. Es regnet bei etwa 5°C und es bläst ein fester Wind. Die Eissturmvögel begleiten uns und segeln direkt vor unserem Fenster, sie sind zum Anfassen nahe und gucken neugierig zu uns herein!

Eissturmvogel
Eissturmvogel

Nach dem Mittagessen war eine Anlandung mit Wanderung zu irgendwelchen Vögeln geplant. Doch dann kam die Durchsage, dass ein Eisbär gesichtet worden sei und darum nur eine Zodiac-Fahrt entlang der Küste möglich sei. Natürlich wollte man dem Bären vom Boot aus folgen.

Eisbär auf der Alp

Das Küstengelände war auf einer Breite von 100 m flach, nachher stieg es ziemlich steil auf 600-700 Meter an. Ein breites Felsband durchzog den sonst mit spärlich Gras bewachsenen Berg auf etwa halber Höhe. Und wo war der Bär? Der durchkletterte gerade das Felsband nach oben und verweilte da. Nach einer Weile zogen wir mit den Booten weiter der Küste entlang um nach anderen Tieren Ausschau zu halten. Und wir sichteten Gänse am Strand, die im Sommer während drei Wochen nicht fliegen können, da sie neue Flugfedern bekommen.

Kurzschnabelgänse

Ebenfalls sichteten wir mehrere Polarfüchse, die gerade ihr weisses Winterfell verlieren und sehr zerzaust aussehen. Und da kam noch ein Fuchs, direkt an den Strand wo eine gerissene Gans lag. Von da an liess sich der Fuchs nicht mehr stören. Der war so mit seiner Beute beschäftigt, dass er uns mit den Zodiacs bis auf wenige Meter herankommen liess, ohne von uns Notiz zu nehmen! Das war ein eindrückliches Erlebnis wie der da seine Beute zerlegte…

Polarfuchs
Polarfuchs mit Beute (Gans)
Freemansundet
Freemansundet
Freemansundet

Nun zu Ursi: die Medikamente gegen den Durchfall haben nichts genützt und die Virenbehandlung wir nun auf bakteriologisch Behandlung umgestellt, d.h. Ursi bekommt nun Antibiotika. Sofern alles klappt, wird sie Morgenvormittag von der Isolation befreit! Hoffen wir doch mal sehr, Doc Gloria (Schiffsärztin)…

Dinner – 13 July 2017_DE

Daten von der Brücke:
Sundnesed, Barentsøya 78° 12.6′ N
020° 56.5′ E
Lufttemp: 4˚C
Meerestemp: 5˚C
Wind: 3-4
Himmel: Overcast