Bucht von Kapp Lee

15. Juli – Kapp Lee / Kvalpynten

Neun Uhr, schönes Wetter, Anlandung bei Kapp Lee auf der Insel Edgeøya. Neben drei alten Trapper-Hütten und vielen verwitterten Walknochen, teilweise noch aus dem 17. Jh., ruhte sich hier eine Sippe Wallrosse am traumhaften Sandstrand aus. So faul wie die hier rumliegen ist schon beeindruckend. Mal etwas grunzen oder furzen, mit der Flosse den Bauch kratzen oder kurz mal aufschauen, das ist schon alles was die machen, dann sind sie schon wieder müde. Wenn sie aber im Wasser sind, gehen sie auf die Suche nach Muscheln (Sandklaffmuscheln), und saugen die aus!

Warm eingepackt Walrosse beobachten
Walrosse
Walrosse
Trapperhütten
Trapperhüte
Toter Eisbär am Kapp Lee
Wahlknochen 17. Jh.
Überreste einer Pomorenhütte (18. Jh.), geschützt, darf nicht betreten werden
Spitzbergen-Rentier

Ach ja, da gab es dann auch noch die arktischen Blumen, Schnee-Hahnenfuss, Stengelloses Leimkraut, den Svalbardmohn oder den Roten Steinbrecher. Alle diese kleinen Blümchen, nicht grösser als 2-3cm, blühen in diesen Tagen. Übrigens gibt es auch Birken hier, die aber auch nicht grösser als 3 cm werden – quasi Zwerg-Bonsais.

Stengelloses Leimkraut
Rasensteinbrech
Gelber Svalbardmohn
Weisser Svalbardmohn

Nach dem Mittagessen gibt es einen geologischen Vortrag über Spitzbergen. Das interessanteste dabei ist, dass Spitzbergen geologisch vor vielen vielen Jahrmillionen mal zum Südpol gehörte und nachher nach Norden gewandert ist!

Am späten Nachmittag steht eine Wanderung in der Tundra von Kvalpynten auf Edgeøya auf dem Programm. Zu sehen gibt es Rentiere und Vögel. Wir passen und bleiben an Board der Sea Spirit, denn das Wandern in der Tundra ist sehr mühsam. Der Boden ist weich, teilweise mit Steinen durchsetzt oder feucht und da kommst du schnell mal ordentlich ins Schwitzen. Also lassen wir das und geniessen den 4-Uhr-Tee auf dem Schiff mit Friandisen, süss und scharf. Und den Tee ersetzten wir durch ein Bierchen und ein Weinchen welches uns die charmante philippinische Sheenie, mit Zahnspange und leichtem Bartwuchs, servierte. So lassen wir es uns gut gehen bis die anderen wieder zurückkommen.

Edgeøya
Wartung der Zodiacs
Vor der Arbeit kurz ein Foto schiessen
Wieder fit und munter

Nach dem Nachtessen versteigert Kontiki, bei einem Glas Champagner, Erinnerungen an diese Reise, so z.B. die Poseidon Fahne vom Bug des Schiffes, ein Fleece-Pullover wie er vom Expeditionsteam getragen wird, eine Fahr-Lektion auf dem Zodiac, die Mütze von David dem Walliser Reisebegleiter, ein Fotoshooting mit dem Bord-Fotografen oder eine Viertelstunde die MS Sea Spirit steuern! Der Erlös wird von Kontiki verdoppelt und der Polar-Bear-Foundation überwiesen.

Wir haben uns um den Fleece-Pullover bemüht, aber bei $ 200.- aufgehört zu bieten. Irgend so eine Tante ersteigerte ihn für ihrer Tochter „für in den Stall“!

Mit einem Glenfidich und Pinacolada an der Baar schlossen wir den Abend ab…

Nachtrag: Bei der Versteigerung ist ein Betrag von knapp $ 3’000.- erzielt worden, welchen Kontiki noch verdoppeln wird.

Dinner – 15 July 2017_DE

Daten von der Brücke:
Kapp Lee, Edgeøya 78° 04.96′ N
020° 45.57′ E
Lufttemp: 7˚C
Meerestemp: 6˚C
Wind: 4
Himmel: Partly Cloudy
Kvalpynten, Edgeøya 77° 32.0′ N
020° 47.0′ E
Lufttemp: 8˚C
Meerestemp: 4˚C
Wind: 0
Himmel: Cloudy

2 comments

  1. Urs W. Merki says:

    Hallo René. Nach meinen vielen „exotischen“ Bekanntschaften auf der Costa Luminosa, wäre ich an einem Bild der Phillippino-Bartträgerin Sheenie interessiert. Gibt’s sowas 😉

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