Nordfriesland besteht nicht nur aus Deichen und Wattenmeer.
Unweit von Husum haben wir das Städtchen Friedrichstadt besucht, welches Mitte des 17. Jh. von Holländern erbaut wurde. Häuser, Grachten, alles nach holländischem Muster und alles sehr klein, vor allem die Wohnhäuser. Selbst das alte, grobe Kopfsteinpflaster zieht sich immer noch durch die ganze Stadt hindurch.
Wer mal hier oben ist, sollte dieses Städtchen unbedingt besuchen!
Friedrichstadt, Kaufmannshäuser am MarktFriedrichstadt, Ziehbrunnen auf dem MarktplatzFriedrichstadt am MarktplatzFriedrichstadtFriedrichstadtFriedrichstadtFriedrichstadt an der GrachtFriedrichstadtFriedrichstadt, KaufmannshausFriedrichstadt, KaufmannshausFriedrichstadtFriedrichstadt, fällt nicht um – absichtlich schief gebautFriedrichstadtFriedrichstadt, MiniwohnhäuserFriedrichstadt, MiniwohnhausSo viel kostet es hier in der BeizMit oder ohne Pfarrer? Schild an einer Teehandlung!
Fototechnisch schwieriges Wetter war heute, zwar hatten wir 12°C, trocken und nicht allzu viel Wind, doch naja…
So besuchten wir den „Roten Haubarg“. Das ist ein traditionelles Bauernhaus wo alles unter einem riesen Reetdach (Strohdach) untergebracht wurde. Wohnhaus, Schlafstellen für Knechte und Mägde, Kühe, Pferde, Schafe, Schweine, Heu bis unters Dach für den ganzen Winter, Getreide und im Keller lagerten Butter und Käse! Das Haus ist imposant in seinen Abmessungen, kann es doch bis zu 20 Meter hoch sein. Diese Art von Bauernhäusern gibt es nur hier auf der Halbinsel Eiderstedt und es existieren nur noch etwa 40 Stück von ursprünglich über 400 Höfen.
Und noch was typisch Nordfriesisches:
Adventsgeplauder auf dem Weihnachtsmarkt:
„Moin“
„Moin“
„Wie is?“
„Muss“
Minutenlanges Schweigen,
„Dann man tau“ (dann mal los)
„Jo.“
Geht ab.
Heute war wieder mal Uhu angesagt (um Husum ume): die Wohnung auf Vordermann bringen, Wäsche bügeln, einkaufen, Karten schreiben, sondieren was es an Weihnachten zu essen geben könnte, Nordseekrabben posten, Weihnachtsdeko organisieren, mit der netten Vermieterin aus Mexiko plaudern, ausgiebig in der Beiz hocken (die kennen uns auch schon), halt eben all das machen was so sein muss.
Heute war Friesenwetter obwohl die Wettervorhersage eine Sonne mit Wölklein und 10 °C zeigte. Nun ja, die 10°C haben gestummen, der Rest war eher Wunschtraum.
So haben wir halt die Küste gewechselt und sind an die Ostsee nach Flensburg gefahren. Das ist wohl die nördlichste Stadt Deutschlands, direkt an der dänischen Grenze.
Und wir waren überrascht, wie Schmuck die Stadt, resp. die Fussgängerzone in der Adventzeit hergerichtet wurde. Fast auf der ganzen Länge der sicher 1 km langen Fussgängerzone reihte sich ein Weihnachtsstand an den anderen.
Und was wir auch wieder gefunden haben, wir waren ja schon mal hier, ist der klitzekleine Rum-Laden Braasch. Das Haus ist so schmal, dass du dich darin kaum umdrehen kannst.
Wir zogen vorbei, kehrten um und schon standen wir im Laden mit einem Glas Haus-Rum in der Hand! Und was für ein Rum das war, so etwas hast du noch nie deine Kehle runtergleiten lassen!
Wir sind glatt umgefallen und wollten eine Flasche mittnehmen, aber die Verkäuferin bot uns noch einen 5 Jahre im Fass gelagerten Haus-Rum an, die bessere Version des ersten Rums. Der war so fein, geschmackvoll, hatte eine Vanillenote, so etwas hast du noch nie probiert. Und so kam es, dass wir mit zwei Flaschen aus dem Laden zogen…
Aber für Tote Tanten und Pharisäer ist der Rum viiiieeeel zu gut!!!
Braasch Rum-HandlungHouse Rum von BraaschFussgängerzoneSchmalzkuchenSchmalzkuchenDas kleine RestaurantSo entstehen die FotosOld FlensburgHaben wir doch in Marrakesch auch schon gesehenSt. NikolaikircheRoter HofSchmuck in der roten Gasse
Heute möchte ich euch mal die Geschichte des «Pharisäers» und der «Toten Tante» erzählen. Das Wetter ist nicht gerade fotofreundlich und so verbringt man etwas mehr Zeit in der warmen Stube einer Kneipe. Und da gibt es fast überall hier oben die beiden typischen nordfriesischen Getränke, die «Tote Tante» und den «Pharisäer».
Entstanden ist der Pharisäer der Überlieferung nach auf der nordfriesischen Insel Nordstrand, und zwar im 19. Jahrhundert. Zu jener Zeit amtierte dort ein besonders asketischer Pastor. Bei den Friesen war es Brauch, in seiner Gegenwart keinen Alkohol zu trinken. Bei der Taufe des sechsten oder siebenten Kindes des Bauern Peter Johannsen bedienten sie sich einer List und bereiteten das Mischgetränk aus Rum, Zucker, Kaffee und Rahm zu. Die Schlagrahmhaube verhinderte dabei, dass der Rum im heissen Kaffee verdunstete und es nach Alkohol roch. Selbstverständlich bekam der Pastor stets einen „normalen“ Kaffee mit Schlagrahm.
Ob er aufgrund der immer heiterer werdenden Stimmung misstrauisch wurde oder aber versehentlich zum Pharisäer griff, ist nicht bekannt. Berühmt aber ist sein spontaner Vergleich mit Scheinheiligen früherer Zeiten: „Oh, ihr Pharisäer!“
Die Geschichte der Toten Tante hat allerdings einen anderen Hintergrund:
Die Tote Tante ist ein Kakao mit Rum und Schlagrahmhaube, ursprünglich wohl von der Insel Föhr. Die Legende behauptet, dass eine Tante von Föhr aus nach Amerika auswanderte. Als sie starb, wollte sie gern in der Heimat bestattet werden. Doch die Überführung war zu teuer. Also packte man sie kurzerhand in eine Kiste, mit der eine Kakao-Lieferung nach Föhr geschickt wurde. Dort bekam sie ein würdiges Begräbnis…
Heute hatten wir erstmals Nebel der sich fast nicht verzog, dafür war es windstill. Ist ja klar, sonst wäre der Nebel weg!
Wir sind dann losgezogen an die Deiche bei Schlüttsiel wo wir Vögel erwarteten. Und die waren tatsächlich da, hunderte, wenn nicht tausende sehr scheuer, arktische Nonnengänse. Trotz trüben Wetters gab‘s noch ein paar brauchbare Aufnahmen.
Im nahen Niebüll sind wir dann auf einen Feinkostladen gestossen. Und was für einen! Bündnerfleisch, ital. Rohschinken, Schweizer Schokolade, Fassbutter, Marzipan, Meersalz von der Camargue und natürlich Akvavit. Mein geliebtes Digestiv gibt es hier in unzähligen Versionen. Akuavit kommt ja auch von hier, Norddeutschland, Dänemark, Norwegen. So haben wir halt etwas zugeschlagen und einige gekauft! Die werden heute Abend degustiert 🙂
NonnengänseNonnengänseNonnengansHusum am AbendRestaurant Nordertor im Hafen von HusumJule (Weihnachts-) Akvavit (DK), Nordfriesischer Akvavit (DE), Dreiling Akvavit (DE)
Ja, wer will denn bei diesem Wetter baden gehen. Heute hatten wir erstmals einen leichten Bodenfrost am Morgen. Die Temperatur stieg dann im Verlaufe des Tages auf etwa 5°C und es blieb den ganzen Tag düster und grau.
Aber ist gut so, denn Ursi hatte eine schlaflose Nacht, undicht an beiden Enden. Wahrscheinlich von einem der Berliner die hier häufig mit Pflaumenmus gefüllt sind! So haben wir den Tag ruhig verbracht, sind etwas am Badestrand von Husum spaziert und haben nachher in der Beiz Tee getrunken – also Ursi hat Tee getrunken 😉
Seit 12 Uhr habe ich eine „breite Brustrippe“ im Ofen, so eine Art Monster-Costini. Die schmort bei etwa 80°C und sollte um 18 Uhr fertig sein. Dazu gibt es Kartoffelstampf und eine selbst gezauberte Rotwein-Sauce.
Und so sieht das Resultat aus. Ein mega-zartes Stück Fleisch, welches einem fast auf der Zunge vergeht!
Wollt ihr es ausprobieren? Hier ist das Rezept: Confierte Spareribs
Gestern waren wir doch im «Glücklich am Meer» zum Nachtessen! Und so kamen wir auch wieder raus: Glücklich!!!
Des kleine Restaurant, modern eingerichtet, bot neben der italienischen auch regionale Küche und das vom Feinsten.
Begonnen haben wir mit „Grünkohl-Bruschetta mit Wurst“, hat absolut genial geschmeckt. Zuvor gab es aber noch einen Gruss aus der Küche in Form eines „Karotten-Pesto mit Minze“ – mal was ganz anderes! Ursi entschied sich dann für „Piccata Milanese vom Kalbsrücken“. Das Fleisch, mit Käse überbacken, war so zart, dass du es mit der Zunge zerdrücken konntest. Ich entschied mich für die „Kutterscholle in Speck gebraten“, also den ganzen Plattfisch am Stück – einfach himmlisch mit dem leicht süsslichen Gurkensalat dazu!
Grünkohl Bruschetta mit WurstPiccata Milanese vom KalbsrückenKutterscholle in Speck gebraten
Und nun zu heute. Da waren wir in der Seehundstation Friedrichskoog. Hier werden vor allem Heuler, das sind von der Seehund- oder Robbenmutter verlassene Jungtiere, aufgezogen. Erst mit der Flasche, dann mittels Handfütterung und wenn sie gross genug sind werden sie wieder ausgewildert. Diese Tiere sind aber von den Menschen abgeschirmt und können nur aus der Ferne beobachtet werden.
Neben diesen Tieren gibt es auch einige ausgewachsene Seehunde und Kegelrobben die hier ihr Leben verbringen, aber nicht für Shows.
Heute haben wir mal die Tierwelt hinter den Deichen erkundet. Dazu sind wir nach Lüttmoorsiel gefahren, einem unbewohnten Ort an einem Deich. Von hier aus geht die Loorenbahn zu der bewohnten Hallig Nordstrandischmoor unweit der Küste. Sie wird für die Versorgung der Bewohner auf der Hallig sowie zum Bau und Unterhalt der Lahnungen (Küstenschutzverbauungen im Meer) verwendet.
Hier am Wattenmeer überwintern viele arktische Vögel denen es im Norden sonst zu kalt wäre. Die fotografische Ausbeute war heute nicht gerade ergiebig, denn die Tiere sind sehr scheu und da wo es Beobachtungsstationen hatte waren sie nicht – so gemein!
Und dann ist ja noch der Geburtstag von Ursi.
Wir gehen heute ins „Glücklich am Meer“ zum Nachtessen. Der Name des Restaurants passt ja zur Idee von Ursi, hier ein paar Wochen Ferien zu machen.
Den Restaurant-Tipp haben wir von der Foodbloggerin „herzelieb“ aus einem Nachbardorf von Husum erhalten.
Werde euch Morgen erzählen wie es war!
Loorenbahn von Lüttmoorsiel zur Hallig Nordstrandischmoor (im Hintergrund)Nonnengänse im VorbeiflugArktische NonnengansKiebitzKiebitzRehDer Hase hat uns entdeckt und haut ab!
Heute war so ein Tag wie man es sich zuhause von der Nordsee vorstellt! Stürmisch, stürmisch, stürmisch, mal Regen, mal Sonnenschein, mal Hagel mal alles zusammen bei 7°C, oder gefühlten 0°C!
Aber wir haben ja die richtigen Kleider dabei für solche Situationen und sind daher doch raus nach Büsum.
Büsum ist bekannt weil dort die grosse Krabbenfangflotte beheimatet ist und andererseits ist der Ort ein ausgesprochener Sommerbadeort. Daher kommt es auch, dass der Ort um diese Jahreszeit relativ verlassen ist und nur ein paar wenige Geschäfte geöffnet haben. Das wichtigste Geschäft war jedoch der Fischhändler mit angeschlossenem Bistro. So kam es, dass Ursi eine riesen Portion Muscheln und ich einen Nordseekrabben-Cocktail bekam – lecker!
Hier noch ein paar Bilder von Büsum und dem Wetter…
Krabbenfang-SchiffeDowntown BüsumBadestrand von BüsumBadestrand von BüsumDer Leuchtturm von Büsum steht geschützt hinter dem DeichWetterimpressionenWetterimpressionenWetterimpressionenWetterimpressionenWarm eingepackt im StrandkorbBrauchst du bei schlechtem Wetter an der Nordsee!