Autor: rene@vuarnoz.ch

Schietwetter

Ich glaube, wir stecken da in einer Schlechtwetterphase fest.

Ist aber nicht so tragisch, dann gehen wir halt eben auf «Spritzfahrt».

Und Akvavit hat es auch viele Sorten hier im Norden, bis wir die alle durch haben… 😉

Tschüss bis Silvester

Wattwurm

Die Wattwürmer sind hier an der Nordsee zu einem Kult-Tier geworden. Vieles heisst hier Wattwurm, sei es die Kinderkrippe, das Ferienhaus, die Beiz, usw. Dabei ist das Tierchen gar keine Schönheit und zu Gesicht bekommt man es auch nur selten, ausser man gräbt es aus.

Leben tut der Wattwurm im Tidebereich des Wattenmeeres und nur hier an der Nordsee. Aber was die Würmer leisten ist ganz beachtlich (siehe Beitrag weiter unten).

Unsere Wattwürmer stammen aber von «Gosch», ihr wisst schon, die Kult-Fischbeiz!

Wattwurmfamilie (Fruchtgummi)

«Wattwürmer graben jedes Jahr einmal das komplette Nordsee-Watt um. Damit schaffen die Sandfresser die Lebensgrundlage für andere Meeresbewohner.

Selbst mit viel gutem Willen kann der Wattwurm nicht als besonders ansehnlicher Zeitgenosse bezeichnet werden. Das vordere Ende des etwa 30 bis 40 Zentimeter langen Tieres ist fingerdick, es verjüngt sich zum Schwanz hin. Um Sand aufnehmen zu können, hat der braun bis schwarz gefärbte Wattwurm am Kopfende einen ausstülpbaren Rüssel. An der Mitte seines Körpers sitzen paarweise grellrote Kiemenbüschel. Ob er wohl weiß, dass er optisch kein Genuss ist? Man könnte es glauben, denn an der Bodenoberfläche lässt sich Arenicola marina fast nie Blicken.

Sein Zuhause ist ein U. Genau genommen eine U-förmige Röhre im sandigen Wattboden. Er lebt dort in etwa 20 Zentimeter Tiefe und liegt meist waagerecht in seiner Wohnröhre. Die Innenwände hat er mit ein bisschen Schleim verklebt, damit sie nicht permanent zusammenstürzen.

Mit winzigen wellenartigen Bewegungen sorgt der Vielborster dafür , dass stetig Wasser durch die Röhre fließt – von hinten nach vorne. Dabei filtert der Sand Nährstoffe – also Bakterien, Pflanzenreste oder Algen – aus dem Wasser und der Wurm bekommt frischen Sauerstoff, den er mit den Kiemenbüscheln aufnimmt. Seinen Kopf hat er vorne am senkrechten Gang positioniert, wo er mit dem Rüssel den Sand aufnimmt, der nach unten rieselt. Während der Wattwurm mümmelt, bildet sich oben, am Ausgang der Röhre, ein für alle Wattwanderer sichtbares kleines Loch: der Fresstrichter.

Der Wattwurmdarm füllt sich nun langsam mit Sand und ist nach etwa 30 bis 45 Minuten voll. Und nun? Wohin damit? Der Ringelwurm hat – natürlich – vorgesorgt und legt den Rückwärtsgang ein. Mit dem Schwanz voran kriecht er das Ausscheiderohr seiner U-Behausung hoch und drückt, kurz unter der Oberfläche angekommen, den Sand nach oben. Dabei entstehen die für das Watt so typischen kleinen Spaghetti-Häufchen: Wattwurmkacke.

Ganze 25 Kilogramm pro Jahr produziert ein einzelner Wattwurm. Im Watt der Nordsee leben durchschnittlich 40 Exemplare pro Quadratmeter – das hat einen gigantischen Effekt: Der gesamte Sand des Nordseewatts bis 20 Zentimeter Tiefe wird von Arenicola marina binnen eines Jahres komplett gefressen und wieder ausgeschieden. Eine Wohltat fürs Watt. Denn durch die Umwälzung des Bodens befördert der Wurm Nährstoffe an die Oberfläche, baut abgestorbenes Pflanzenmaterial ab und reichert den Boden mit Sauerstoff an, wovon andere Wattbewohner profitieren.

Im Einsatz für die Qualität des Wattenmeers setzt Arenicola marina sogar sein Leben aufs Spiel: Jedes Mal, wenn der Ringelwurm in seinem Gang nach oben krabbelt, um eine Sandschnur abzudrücken, begibt er sich in Gefahr . Vögel wie Austernfischer, Alpenstrandläufer oder Knutt haben nämlich längst spitzgekriegt, was für ein fetter Beute-Brocken sich unter den Spaghetti-Haufen verbirgt.

Mit ihren langen, spitzen Schnäbeln stechen sie in die Röhre, sobald sie sehen, dass sich ein neuer Sandhaufen bildet. Kriegen sie den Wurm zu fassen, kann der sich nur noch retten, indem er ein Stückchen seines dünnen Hinterendes abstößt. Das tut er, sobald er einen Schnabel spürt. Für den Vogel fallen dann lediglich ein, zwei Zentimeter Wurm ab.

Auch bei der Fortpflanzung ist der Wattwurm lieber vorsichtig. Zum Vollmond im Oktober verstreut das Männchen sein Sperma im Wasser. Erreicht das Sperma die Wohnröhre eines Weibchens, gibt dieses seine Eier ab, die im Wasser befruchtet werden.

Die Wattwurmeier behält das Weibchen so lange bei sich in der Röhrenbehausung, bis die Larven geschlüpft sind. Sie verbringen den Winter im Feinsubstrat des Watts. Erst ein Jahr später beginnen sie mit der Lebensplanung: Sie graben sich ihr erstes U».

Obiger Artikel © Claudia Füßler, «ZEIT ONLINE»

Wattwurmfamilie (Fruchtgummi)

Alles klar?

Tschüss bis morgen!

Schafe hinter dem Leuchtturm

Ja die Schafe, die haben hier eine ganz besondere Stellung, sie sind nämlich die Deichpfleger.

Die Deiche müssen immer gut unterhalten werden um den Hochwasserschutz zu gewährleisten. Und genau das machen sie:

  • Sie halten das Gras kurz
  • Sie düngen den Boden
  • Und sie trampeln den Boden fest

So wird die Erosion der Deiche vermieden und sicher gestellt, dass die Deiche einem allfälligen Hochwasser auch standhalten.

Hallo – määähhhhh
Zwei Schönheiten
Die Deichpfleger

Ja, und nebenbei liefern die Schafe auch noch Wolle und Fleisch.

Das ist doch einen Win-Win Situation für alle Beteiligten!

Die Aufnahmen haben wir hinter dem Westerhever Leuchtturm gemacht, den wir hier mal von der anderen Seite zeigen.

Leuchtturm Westerhever mal von der anderen Seite

So, tschüss bis morgen…

Schietwetter

Moin!

Heute herrscht «Schietwetter», 4°C, Regen, 40 km/h Wind, also kein Wetter für Erkundungen.

Aber macht nichts, denn nach den Feiertagen ist Einkaufen, Waschen und Putzen angesagt!

Zu etwas «Lädele» und einem Bierchen im Tine-Cafe reicht es aber alleweil.

Wir halten die Ohren steif bis morgen, dann sollte sich das Wetter wieder etwas bessern.

 

Also Tschüss bis dann…

Bei den Vögeln und Windmühlen

Heute war stürmisches Wetter mit Aufhellungen angesagt. Also nichts wie raus und die Aufhellung geniessen.

Wir zogen hinter den Deichen nordwärts durch die Vogelschutzgebiete bis nach dem Fährhafen Dagebüll.

Windfarm im Sturmwind

Zuerst passierte wir die Windfarmen bevor wir bei den Schutzgebieten ankamen.

Brandgänse
Brandgänse
Enten im Formationsflug

Vor allem Brandgänse und Wildenten waren anzutreffen aber keine Nonnengänse.

Auch einige Alpenstrandläufer waren zu sehen, aber die sind so scheu, dass sie weg waren bevor du überhaut das Auto anhalten konntest.

Wir zogen dann weiter bis zum Fährhafen Dagebüll. Von da aus fahren die Schiffe nach Amrum und Föhr.

Da draussen hat es dann so gestürmt, dass du kaum noch Stehen konntest!

Fährhafen Dagebüll
Stürmische See

In der kleinen Fischbeiz da oben putzten wir noch ein frisches Matjes- und ein Krabben-Brötchen weg, währendem es draussen wieder einmal so einen kurzen Regenschauer hinlegte – horizontal natürlich!

So, tschüss bis morgen…

Lore nach Nordstrandischmoor

Was macht man in einer Hütte nachdem man gut gegessen hat und es draussen stürmt und dunkel ist und man nicht mehr Zwanzig ist?

Man sitzt mit einem Wein oder Whisky vor dem TV und versucht eine passende Unterhaltungssendung zu finden. Nun, gestern war die Programmauswahl nicht gerade überwältigend und hier gibt es auch keine Timeshift-Funktion, also schaut man was gerade geboten wird. «Heiligabend mit Carmen Nebel» schien noch etwas halbwegs Vernünftiges zu sein, aber eben halt nur halbwegs!
Das war dann halt eine Sendung mit Alt- und Uralt-Sternchen (50-90) und solchen die es noch werden wollten!

Das Ganze gipfelte dann in einem hoch-intellektuellen Weihnachtslied:

Eine Muh, eine Mäh,
eine Täterätätä,
eine Tute, eine Rute,
eine Hopp-hopp-hopp-hopp,
eine Diedeldadeldum,
eine Wau-wau-wau,
ratatsching-daderatabum

Ehrlicherweise muss man aber auch sagen, dass in der zweistündigen Sendung zwei Highlights zu hören waren: André Rieu und eine Bagpipe-Gruppe begleiteten eine Dudelsacksolistin bei einem traumhaften schottischen Song und Ella Endlich machte auch eine gute Falle – optisch…

So, nun ist fertig geschnödet!

Wir gehen heut raus in den Wind, übrigens wie viele Nordfriesen auch, runter zum Meer und was sehen wir da, zum ersten Mal: die Lore nach Nordstrandischmoor.
Das sind die privaten, mit einem Rasenmäher Motor betriebenen kleinen Schienenfahrzeuge, welche bei Ebbe über das Trasse durch die Watt zu der Hallig hinausfahren.

Lore nach Nordstrandischmoor
Lore nach Nordstrandischmoor
Lore nach Nordstrandischmoor

 

So das war’s für heute.

Tschüss und einen schönen Weihnachtstag!

Frohe Weihnachten

Bei uns ist stürmisches Wetter angesagt. Es bläst bis zu 70 km/h bei +8°C.

Nun stellt sich die Frage, ob der Weihnachtsmann mit seinem Schlitten und den Rentieren überhaupt fliegen, resp. landen kann bei diesen Wetterbedingungen!?

Happy landing

Ja, er hat’s doch geschafft. Der Wind hat etwas nachgelassen…

MS Nordertor in Husum, das schwimmende Restaurant

Wir wünschen euch allen einen besinnlichen Heiligen Abend und schöne Weihnachten.

Tschüss
René und Ursi

«Moin» oder «Moin moin»?

Zu diesem Thema gibt es hier unterschiedliche Meinungen:

Hier in Nordfriesland wird man überall mit einem freundlichen «Moin» begrüsst.

Man möchte meinen, «Moin» bedeute «Morgen», doch «Moi» heisst auf Plattdeutsch «gut» oder «schön». Entsprechend bedeutet «Moin» einen Guten.

Wird man mit «Moin» begrüsst, grüsst man freundlich mit «Moin» zurück, aber niemals mit «Moin Moin», das ist Touristenplatt!

Aber, es gibt auch die andere Ansicht:

Der Doppelgruss «Moin Moin» wird in der heutigen Zeit vor allem in Norddeutschland verwendet.

Der Unterschied liegt dabei im Detail. Während «Moin» eine einfache Grußform ist, die man dem Bäcker, dem Postboten oder dem nicht so geschätzten Nachbarn zuruft, soll «Moin Moin» eine herzlichere Komponente vermitteln.

Das «Moin Moin» soll dem Gegenüber signalisieren, dass man gewillt ist ein Gespräch anzufangen.
In den meisten Regionen würde man wohl sagen, es bahnt sich ein Smalltalk an.
Wir im Norden nennen das stolz «Klönschnack» (siehe gestern die Klönschnackbank)!

Nachdem nun alle Klarheiten beseitigt sind, sag ich euch «Tschüss» wie man hier in Nordfriesland zu sagen pflegt, denn «Moin» braucht man immer nur zur Begrüssung.

Friedrichstadt

Friedrichstadt zählt zu den schönsten Städtchen Norddeutschlands. Gegründet wurde es um 1650 von einem Herzog, welcher vertriebenen Holländern eine neue Heimat und Handelsstadt geben wollte. Die Niederländer bauten dann ihre Stadt nach holländischem Muster und so entstand dieser schöne Ort.

Aus all den Versprechungen des Herzogs wurde schlussendlich nichts, aber die Holländer blieben hier und pflegten ihr Bräuche.

Marktplatz Friedrichstadt

Gracht in Friedrichstadt
Bereit für die Grachtenfahrt
Wichtel in Friedrichstadt
Festhalten bitte!!!
Gracht in Friedrichstadt
Friedrichstadt

So, tschüss bis morgen!

Weisswangen- oder Nonnengans

Die Weisswangen- oder Nonnengans, wie sie hier heisst, haben wir im Sommer auf Spitzbergen gesehen.

Gegen Ende Sommer sammeln sich die Gänse auf Spitzbergen zu riesigen Schwärmen von bis zu 50’000 Tieren und ziehen hierher nach Schleswig-Holstein wo sie Überwintern.

Die Tiere sind relativ scheu, kaum steigt man aus dem Auto watscheln oder fliegen sie weg – also immer geduckt auf der anderen Seite des Autos aussteigen und über das Autodach fotografieren – so kann es gelingen, dass man sie erwischt 😉

Weisswangengänse im Anflug
Weisswangengänse im Anflug
Weisswangengänse
Weisswangengänse beim Weiden

Ja, das war es schon für heute, es war ja der kürzeste Tag!

Das Wetter hat auch nicht mehr hergegeben, bedeckt, windstill, +6°C, 99% rF.

Tschüss bis bald…