Bamsebu (Bärenhütte)

12. Juli – Bamsebu und Camp Millar im Bellsund

Heute steht ein Besuch im Bellsund auf dem Programm. Am Morgen gab es eine Anlandung an einem Ort namens «Bamsebu». Da steht noch eine alte Walfänger-Hütte, welche heute als «Ferienhäuschen» Verwendung findet.

Bamsebu (Bärenhütte)
Schleifstein
Bärensichere Fensterläden

An diesem Ort wurden im letzten Jahrhundert in grossem Stil Belugawale abgeschlachtet. Übrig geblieben sind riesige Haufen von Walknochen die am Strand liegen gelassen wurden und langsam vor sich hin erodieren.

Belugawal-Knochenfeld
Belugawal-Knochenhaufen
Belugawal-Knochen
Belugawal-Schädel
Moorsteinbrech
Stengelloses Leimkraut

Wer Lust hatte konnte an einer vier Kilometer langen Wanderung quer über die Halbinsel teilnehmen, die aber durch morastiges und sandiges Gelände führte. Wir haben das aber tunlichst sein lassen und blieben bei den Knochen…

Auf geht’s zur Wanderung…
Spitzbergen-Rentier

Seit heute weiss ich auch, warum man auf dem Zodiac wasserdichte Hosen tragen sollte. Der Wellengang war erstmals erhöht und das Wasser spritzte von allen Seiten ins Boot. Aber ich hatte das Gefühl in nassen Hosen zu stecken – tat ich auch, denn wie sich später herausstellte hatte ich ein Loch in den Hosen. Irgendwo aufgerissen, da nützt es auch nichts wenn der Rest noch dicht ist!!!

Dann nahm der Tagesverlauf eine abrupte Wendung. Ursi hatte schon 2-3 Tage Durchfall welcher nicht aufhören wollte. So meldeten wir uns beim Schiffsarzt, resp. der Ärztin an. Nach einer kurzen Untersuchung war schnell klar, Ursi hatte Fieber und war leicht dehydriert. Dagegen bekam sie auch Medikamente und Hausarrest. D.h. sie darf vorerst für 24 Stunden das Zimmer nicht verlassen und bekommt Schonkost aufs Zimmer serviert. Und die Nasszelle im Zimmer wurde sofort mit stärkeren Putzmitteln nochmals gründlich gereinigt und desinfiziert. Hier wird alles unternommen um eine Ausbreitung zu verhindern, denn wenn mehr als drei solche Fälle auf dem Schiff vorkommen, dürfen alle Passagiere das Schiff im Hafen nicht verlassen bis die Quarantänezeit abgelaufen ist…

Ich machte mich dann am Nachmittag auf zu Camp Millar, das ist eine alte Goldmiene, die jedoch schon bald den Betrieb eingestellt hatte wegen ungenügender Ausbeute. Das war etwa um 1910. Ausser den Übrigbleibsel aus dieser Zeit, begegneten wir einigen Spitzbergen-Rentieren, welche zurzeit gerade dabei sind, das Winterfell abzulegen.

Bellsund
Camp Millar, alte Grubenbahn
Camp Millar, alte Grubenbahn
Spitzbergen-Rentier
Spitzbergen-Rentier

Dinner – 12 July 2017_DE

Daten von der Brücke:
Bamsebu, Bellsund 77° 33.36′ N
015° 05.45′ E
Lufttemp: 5˚C
Meerestemp: 5˚C
Wind: 4-5
Himmel: Overcast
Camp Miller, Bellsund 77° 44.7′ N
014° 21.6′ E
Lufttemp: 8˚C
Meerestemp: 5˚C
Wind: 2
Himmel: Overcast

2 comments

  1. Urs W. Merki says:

    Hello ihr zwei: So ein Stück Belugawal-Knochen wäre doch ein passendes Souvenir gewesen für euer Sideboard. Oder stinkt das immer noch so gewaltig … ?

    • rene@vuarnoz.ch says:

      Die Knochen waren schon so alt, etwa 100 Jahre, dass sie nicht mehr geduftet hatten…
      Mitnehmen geht aber nicht, die sind geschützt!!!

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