Wat du wolle

14. Juli – Meereseis / Torellneset / Gletscher Bråsvellbreen

Über Nacht sind wir soweit zur Insel Nordaustlandet hochgefahren, bis wir wegen des dichter werdenden Treibeises aufhören mussten. Noch vor dem Morgenessen kam ein Eisbärenalarm von der Brücke. Also rein in die Klamotten, Kamera umhängen und nach draussen eilen um auch ein paar gute Bilder zu bekommen. Aber da war kein Bär zu sehen weit und breit! Nur die Expeditionsleitung hatte den gesehen.

Dann Programmänderung, statt um 9 Uhr ging es bereits um 8 Uhr auf die Zodiacs um den Bären zu suchen. Der Himmel war wolkenverhangen bei etwa 2°C! Spielt keine Rolle, wir sind gut ausgerüstet.

Vorerst fanden wir aber gar nichts, keines der Zodiacs sah etwas. In weiter Ferne wurden zwar Walrosse gesichtet, aber die waren wegen dem dichten Eis mit den Zodiacs nicht erreichbar. In der Zwischenzeit begann es leicht zu schneien, aber nur kurz.

Über Funk kam die Meldung, dass man einen Polarfuchs auf einer Eisscholle gesehen hätte. Also nichts wie hin, aber ein Fuchs hat auf dem Eis nichts verloren, ausser er folgt einem Bären. Nun sahen wir den Fuchs auch und er versuchte die Eisscholle zu verlassen und suchte sich einen Weg. Er entschloss sich dann auf die nächste Scholle zu schwimmen, was er nur ungern macht und daher sehr selten zu sehen ist!

Polarfuchs
Soll ich oder soll ich’s lassen?
Polarfuchs beim Schwimmen zur nächste Eisscholle
Geschafft – nächste Eisscholle erreicht! Polarfuchs

Wir zogen weiter zu einem Vogelfelsen, der war aber nicht sehr spektakulär. In der Ferne sahen wir mehrere Zodiacs beisammen. Also nichts wie hin! Und da lagen doch drei Walrosse auf einer Eisscholle, so faul, dass sie nicht einmal den Kopf richtig heben mochten. Und wir waren weniger als 10 Meter von den Tieren entfernt! Was für ein Anblick, diese fetten Kolosse mit den langen Zähnen und dem borstigen Schnauz!

Walross auf dem Eis
Walross
Walross auf dem Eis

Auf der Rückfahrt zum Schiff wurde unser Zodiac plötzlich vom Treibeis eingeschlossen. Nur durch Schieben der Eisplatten mit dem Zodiac gelang es nach einer Viertelstunde, sich aus der misslichen Lage zu befreien und das offene Wasser zu erreichen.

Kaum auf dem Schiff, konnten die mutigen Gäste ein Bad im Eismeer nehmen, den «Polar Plunge», war ein richtiges Gaudi!

Polar-Plunge
Polar-Plunge

Und Ursi wurde aus der Isolation entlassen, durfte mit uns wieder am Mittagstisch sitzen und die gute Küche geniessen!

Kaum war das Eismeerbad beendet fuhr unser Schiff wieder südwärts wo es Nahe einer Landzunge vor Anker ging.

Und schon von weitem sah man auf dieser flachen, mit Kieselsteinen belegten Eiszunge, eine Kolonie Walrosse. Also ab in die Zodiacs und an Land gehen. Dann ein kurzer, aber happiger Marsch durch das lose Geröll zu den Walrossen. Aber soweit kamen wir gar nicht, denn im Wasser neben uns schwamm eine Walrossfamilie und wollten an Land gehen. Sie liessen es aber bleiben, denn ihnen standen etwa 50 rote Polarreisende gegenüber und fotografierten was die Kisten hergaben…

Hallo wer bist du?
Neugierig?

Irgendwann zogen sie von dannen und wir gingen auf die Walrosskolonie zu. Der Duft in der Luft war penetrant und da lagen etwa 50 Walrosse so faul auf dem Kies, dass sie uns nicht einmal bemerkten. Ok, wir durften aber auch nicht mehr als etwa 40 Meter an die Tiere heran um sie nicht zu stören.

Walrossherde

Da lagen sie also diese 800 kg schweren Kolosse, auf dem Rücken oder auf der Seite. Sie schliefen, schnarchten oder rieben sich mit den Flossen den Bauch. Einige hatten einen oder gar beide Hauer verloren oder abgebrochen…

Walross
Wallrossfamilie – Vater 2 Zähne, Mutter ein Zahn abgebrochen und Kind kein Zahn

Zurück auf dem Schiff gab‘s das tägliche Briefing und anschliessend ein BBQ auf dem Sonnendeck bei 4°C. Die Tische waren weiss gedeckt wie im Restaurant…

BBQ auf dem Sonnendeck
Beim BBQ auf dem Sonnendeck
Spanferkel Schinken
Dessertbuffet

Und das Buffet war sehr reichhaltig, mit Spannferkel vom Grill und allem Drum und Dran. Der absolute Hit aber war, dass der Kapitän während dem ganzen Nachtessen vor dem grössten Gletscher von Svalbard, mit der längsten Abbruchkante ins Meer (200 km), auf und ab kreuzte und das teilweise bei strahlendem Sonnenschein! So eine gigantische Kulisse, das wirst du im Leben nie mehr vergessen…

Bråsvellbreen
Bråsvellbreen
Bråsvellbreen

Dinner – 14 July 2017 – BBQ

Meereseis, SE-Nordaustlandet 79° 31.7′ N
018° 53.6′ E
Lufttemp: 3˚C
Meerestemp: 0˚C
Wind: 2-3
Himmel: Overcast
Torellneset, Nordaustlandet 79° 22.7′ N
020° 41.6′ E
Lufttemp: 5˚C
Meerestemp: 1˚C
Wind: 0
Himmel: Cloudy
Gletscher Bråsvellbreen, Nordaustlandet 79° 17.2′ N
022° 43.6′ E
Lufttemp: 5˚C
Meerestemp: 1˚C
Wind: 5
Himmel: Partly Cloudy

2 comments

  1. Sepp says:

    Danke ihr Lieben für den schönen Blog. Sehr interessant und sehr schöne tolle Fotos. Ich freue mich Euch bald wieder zu sehen.
    Sepp

Es können keine Kommentare mehr abgegeben werden.